Alle an einen Tisch!
Das ist der Grundsatz beim Familienrat, denn schwierige Zeiten gibt es in jeder Familie!
Sie machen sich Sorgen um ein Kind, einen Jugendlichen oder um sich selbst? Ein Familienrat gibt Ihnen die Gelegenheit, gemeinsam mit Ihrer Familie, Ihren Freund*innen, Verwandten und Nachbar*innen gute Lösungen für Ihre Situation zu finden. SIE entscheiden, wer zu Ihrem Familienrat eingeladen wird, wo es stattfindet und worum es gehen soll.
Alle an einen Tisch! Alle, die sich Sorgen machen, setzen sich zusammen. Dies können auch zusätzlich zu Ihrem eigenen Netzwerk, Fachkräfte sein. Eine Koordinator*in vom Familienratsbüro PFIFF plant gemeinsam mit Ihnen Ihren Familienrat.
> Für Familien und Angehörige
- Weil viele Menschen viele Ideen haben, die sehr hilfreich dabei sein können, gute Ideen und Lösungen für schwierige Situationen zu finden.
- Weil Lösungen am besten passen, wenn sie von der Familie selbst entwickelt werden.
- Sie besprechen mit einer Koordinator*in, worum es in Ihrem Familienrat gehen soll, wer zum Rat eingeladen wird und wann und wo er stattfindet.
- Am Tag des Familienrates erstellen Sie gemeinsam mit Ihren Gästen einen Plan, wie es weiter gehen soll.
- In einem (späteren) Folgerat schauen Sie gemeinsam, ob der Plan im Alltag funktioniert.
Die persönliche Teilnahme ist freiwillig. Wünsche und Ideen können auch in Form eines Briefes oder über eine Vertrauensperson mitgeteilt werden.
Mehr über den Familienrat erfahren Sie in diesem Video.
Die wichtigsten Infos haben wir für Sie in unserem Flyer und für Kinder in unserem Kids-Flyer zusammengestellt.
> Für Jugendliche und junge Erwachsene
Was ist ein Zukunftsrat?
- Ein Treffen mit Dir, Deinen Kumpels, Freund*innen, vielleicht Familie und weiteren Menschen, die Dir wichtig sind.
- DU ENTSCHEIDEST, wer eingeladen wird und wann und wo der Rat stattfindet.
- Jemand vom Familienratsbüro bereitet mit Dir/Euch den Zukunftsrat vor. Wer soll eingeladen werden? Wer ist für Dich wichtig? Worum soll es gehen?
- Am Tag des Zukunftsrats kommen alle Deine Gäste zusammen und stellen gemeinsam mit Dir einen Plan auf, wie es für Dich in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen soll.
- Wenn Du auf keinen Fall selbst dabei sein möchtest, kannst Du das, was DIR wichtig ist, in einer Nachricht oder Brief an den Zukunftsrat aufschreiben und einer Person Deines Vertrauens mitgeben.
- Wer hat gute Ideen? Alles ist denkbar!
Warum macht Ihr einen Zukunftsrat?
- Weil Auszug, Ausbildung, Jobsuche etc., alles auf einmal auf Dich zukommt.
- Weil sich in Deinem Leben alles so zugespitzt hat, das Du nicht mehr weiter weißt.
- Weil Deine Familie oder jemand anderes sich Sorgen um Dich machen.
- Weil Du Dir Sorgen um Dich selbst machst und möchtest, dass es Dir (wieder) gut geht.
Wie läuft ein Zukunftsrat genau ab?
- DU BIST DIE WICHTIGSTE PERSON beim Zukunftsrat, denn es geht ja um Dich. Du hast die Kontrolle, Du entscheidest! Wann? Wo? Wie? Nichts passiert ohne Deine Zustimmung!
- Am Tag vom Zukunftsrat erklärt zunächst die Person, die sich Sorgen macht (Du selbst oder eventuell eine Fachkraft), worum es im Zukunftsrat gehen soll.
- Dann erarbeitest Du mit Deinen Leuten einen Plan, wie es für Dich weiter geht. In diesem Teil sind Fachleute – falls sie eingeladen wurden – nicht dabei. Dieser Plan sollte klar und realistisch sein.
- Am Ende stellt Ihr den Plan vor und trefft eine gemeinsame Entscheidung, wie es weitergehen soll.
- Meistens gibt es nach ein paar Wochen oder Monaten ein weiteres Treffen um zu schauen, ob der Plan so klappt oder ob noch etwas verändert werden soll.
Die wichtigsten Infos haben wir für Dich in diesem Flyer zusammengefasst.
> Für Fachkräfte
Anders als in der "klassischen" Jugendhilfe stehen bei diesem Verfahren die Kompetenzen und das Wissen der Familien und ihrer Vertrauten im Mittelpunkt. Der Familienrat verfolgt das Ziel, dass die Familie und ihr Umfeld eigenständig einen Lösungsvorschlag für ihre Situation erarbeiten. Es wird davon ausgegangen, dass Lösungen tragfähiger sind und von den beteiligten Menschen besser umgesetzt werden, wenn diese von ihnen selbst erarbeitet und ausgehandelt wurden.
Anfragekriterien:
- Sie vertrauen darauf, dass in Ihrem konkreten Fall eine Entscheidungsfindung am „runden Tisch“ gelingen kann.
- Sie sind der Meinung, dass Familienmitglieder, Freund*innen und Bekannte die eigentlichen „Expert*innen“ für Schwierigkeiten in einer Familie sind.
- Sie sind überzeugt davon, dass Familien das Interesse und die Kraft haben, die Verantwortung für ihre Probleme oder Schwierigkeiten selbst in die Hand zu nehmen.
Was wir bieten:
- Viel praktische Erfahrung: Unser Team arbeitet bereits seit 2009 in dem Bereich und hat inzwischen mehr als 100 Familienräte koordiniert.
- Qualifizierte Koordinator*innen, die nach bundesweit entwickelten Fachstandards arbeiten.
- Aktive Mitarbeit im bundesweiten Netzwerk Familienrat.
- Intensiven Austausch mit anderen Fachkräften und kontinuierliche Weiterentwicklung des Verfahrens.
>> Aktuelle Termine der Netzwerktreffen Familienrat <<
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Video: Erfahrungen mit dem Familienrat in den Niederlanden
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